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Voices Of Rock: MMVII (Review)

Artist:

Voices Of Rock

Voices Of Rock: MMVII
Album:

MMVII

Medium: CD
Stil:

Melodic Rock/Melodic Hardrock

Label: AOR Heaven
Spieldauer: 41:43
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Mit einem Allstar-Projekt kann man heutzutage längst nicht mehr so ohne weiteres für Wirbel in der Welt des Rocks sorgen, dafür sind solche musikalischen Allianzen längst zu sehr zur Routine geworden und können darüber hinaus oft nicht halten, was die vorherige Anpreisung verspricht. Mittlerweile bedarf es daher schon etwas mehr als die Verkündung eines gemeinsamen Agierens einiger mehr oder weniger etablierter Musiker, um die Neugierde der anvisierten Bedarfsgruppe zu wecken. Für Fans der Melodic Rock-Szene dürfte diese „Voices Of Rock“-Veröffentlichung aber durchaus so ein Fall sein, der schon im Vorwege zur Verzückung geeignet scheint, denn wenn man sich die Namen der versammelten Sängerriege anschaut, darf man schon mal mit Obacht die Augenbrauen lupfen. Unter den zehn Gesangstalenten, die hier jeweils einem Song ihre Stimme leihen, sind ausnahmslos große Namen der Hardrockszene mit internationalem Prestige auszumachen.

Dass darunter keine Kehle aus heimischen Gefilden zu finden ist, fällt erstmal nicht weiter auf, verwundert aber spätestens dann, sobald man weiß, dass als Initiatoren hinter diesem Album mit Chris Lausmann (Ex-BONFIRE) und Michael Voss (MAD MAX, CASANOVA u.a.) zwei Vertreter der deutschen Hardrock-Prominenz stecken, die die vertretenen Songs erdacht und auch für die Produktion gemeinsam verantwortlich sind. Dadurch kann man den beiden Köpfen, die sich in den letzten Jahren neben ihrer Musikervergangenheit jeweils auch schon einen gewissen Produzentenruf erarbeitet haben, schon mal nicht vorwerfen, sie hätten lediglich auf die Schnelle auf alte Bandkontakte zurückgegriffen. Dass sie neben der kreativen Arbeit auch an Gitarre, Bass und Keyboard zu hören sind, liegt dann nahe, und zur Vervollständigung des instrumentalen Unterbaus haben sie mit Gerhard „Angel“ Schleifer (Ex-BONFIRE, Ex-SINNER u.a.), dem überall zu findenden Tommy Denander, sowie Schlagzeuger Bertram Engel (UDO LINDENBERG, PETER MAFFAY) weitere bekannte Namen engagiert.

Bei der Bewertung dieser vermeintlichen Großveranstaltung – ich gehe nicht davon aus, dass viele der singenden Protagonisten tatsächlich im Studio des Produzenten-Duos aufgelaufen sind – sitzen einem (oder zumindest mir) dann aber Engel und auch Teufel auf den Schultern. Klar ist, dass es an der Gesangsperformance der einzelnen Künstler kaum etwas zu meckern gibt. Zwischen der unerwartet druckvollen Eröffnung „Voodoo Woman“, ein Song, der auch der Stammformation von HOUSE OF LORDS-Fronter James Christian gut zu Gesicht gestanden hätte, und dem erfreulichen Wiederhören mit dem ersten MSG-Sänger Gary Barden (zuletzt bei SILVER und als Solokünstler in Erscheinung getreten) im groovigen Rocker „Love Is Blind“ findet sich einiges, was jedem AOR- und Melodic-Jünger runtergehen dürfte wie Öl. Glanzpunkte, die zumindest in den 80ern mit garantiertem Radioairplay hätten rechnen können, setzen dabei noch Terry Brock mit der Ballade „Nightingale“, Harry Hess von den immer noch zu unbekannten HAREM SCAREM im nachdenklichen „Irresistible“ und HARDLINE und A.R.P.-Sänger Johnny Gioeli in „Phoenix Rising“. Andere Songs wie das von Dan Reed interpretierte „Over And Done“ mit seinem arg klebrigen Refrain oder das langweilige „Underloved“ mit der einzigen Dame Robin Beck fallen dagegen zwar ab, aber im Endeffekt muss man eigentlich allen Songs lassen, dass man sie spätestens nach zwei Durchläufen verinnerlicht hat und die Hittauglichkeit des Gesamtprodukts immens hoch ist. Und hier liegt dann auch die Schattenseite des Albums, denn bei aller Eingängigkeit kann man nicht verhehlen, dass diesem dadurch auch ein gewisser Fast Food-Geschmack anhaftet. Die Songs sind kompositorisch nicht sonderlich spannend und bedienen sich diesbezüglich überwiegend oft zitierter Standards. Eine Nummer wie „Wild Thing“ (gesungen von Jean Beauvoir) klingt beispielsweise auch textlich mächtig ausgelutscht. Bei zuviel Schema F im Songwriting haben sich die beiden Macher deutlich auf den Reiz der Sänger verlassen – eine Taktik, die dann letztlich aber wohl auch aufgeht.

FAZIT: Den eingefleischten Melodien-Bewunderer erwartet hier eine Hitsammlung erster Güte, alleine schon durch die geballte stimmliche Kompetenz, die sich keine Blöße gibt. Beim Blick unter die Oberfläche darf man aber schon mal die nachhaltige Substanz und kreative Tiefe vermissen. So entlockt diese Scheibe zwar ein zustimmendes Nicken, aber dennoch kein begeistertes „Hurra“.

Lars Schuckar (Info) (Review 5365x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Voodoo Woman – James Christian (HOUSE OF LORDS)
  • Wild Thing – Jean Beauvoir (CROWN OF THORNS)
  • Nightingale – Terry Brock (STRANGEWAYS, SLAMER)
  • Over And Done – Dan Reed (DAN REED NETWORK)
  • Phoenix Rising – Johnny Gioeli (HARDLINE, AXEL RUDI PELL)
  • Irresistible – Harry Hess (HAREM SCAREM)
  • China In Your Hands – Göran Edman (YNGWIE MALMSTEEN)
  • Underloved – Robin Beck
  • Slip Away – Steve Overland (FM, SHADOWMAN)
  • Love Is Blind – Gary Barden (MSG)

Besetzung:

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